Seite 12 - Mar de Vigo

Basic HTML-Version

Reste der Wallburgmauern von O Castro
Die Ureinwohner Vigos lebten in kleinen Siedlungen wie
der am Hang von O Castro. Ihr Lebensstil veränderte sich
mit der Ankunft der Römer. Diese erbauten Siedlungen und
legten Salinen an, um Salzfisch herzustellen; der mit diesem
Gewerbe gewonnene Reichtum fand seinen Ausdruck im Bau
prächtiger Villen, in denen die mächtigsten Männer vielerlei
Bequemlichkeiten genossen, darunter auch Warmwasser und
Heizung. Vom damaligen Leben können wir uns eine Vorstellung
machen, wenn wir die römische Villa Mirambell in Canido oder
die Fundstätte der Salinen in der Rúa de Rosalía de Castro
besuchen. Auch ihren Namen hat die Stadt von den Römern:
vicus, das Dorf.
Im Mittelalter blieb Vigo ein kleines Dorf. Zur damaligen Zeit
entstanden die Siedlungen, die heute die Landgemeinden von
Vigo darstellen – Bembribe, Coruxo, Castrelos… - mit ihren
kleinen romanischen Kirchen. Das bedeutendsten Zeugnis des
mittelalterlichen Vigo ist allerdings nicht aus Stein, sondern aus
Pergament. Es handelt
sich um die „Cantigas de
Amigo” von Martín Códax,
des ältesten schriftlichen
Zeugnisses der galicisch-
p o r t u g i e s i s c h e n
Minnedichtung: “Ondas do
mar de Vigo, / se vistes
meu amigo / e hai Deus se
verrá cedo?...”
Nach den Römern landeten hier viele andere Völker, und nicht
immer mit guten Absichten. In der ganzen Ría kam es bis weit
ins 17. Jahrhundert hinein häufig zu Plünderungen, seitens der
Wikinger, der Normannen, etc.
12